Ein Artikel aus der Tierwelt vom 04.08.2014

Am Wochenende war aufgrund der Street Parade ganz Zürich in laute Musik gehüllt. Ganz Zürich? Nein. Am Mythenquai haben die Raver Rücksicht auf schlüpfende Kronentokos genommen und ihre Party kurz unterbrochen.

Noch ist Elisabeth Kehl, Präsidentin der Stadtzürcher Vogelvolière, am Mythenquai nicht sicher, ob die erwarteten jungen Kronentokos geschlüpft sind. Aber: «Ich vermute, ich hätte etwas gehört», sagte sie am Sonntag der sda.

Weil bei den Kronentokos das Weibchen für die Brut und die ersten Wochen der Aufzucht eingemauert ist und vom Männchen bloss durch eine schmale Spalte ernährt wird, konnte Kehl keinen Blick ins Nest tun. Sie musste sich damit begnügen, auf allfällige Pieptöne oder andere verräterische Geräusche zu horchen. Sicher sein könne man erst in ein paar Tagen.

Aus Dank wird ein Jungvogel «Stripi» getauft

Eines der Kleinen wird «Stripi» genannt – zu Ehren der Street Parade, die gerade am erwarteten Schlupftermin stattfand. Aber vor allem zu Ehren der rücksichtsvollen Raver, die auf Bitten der Vogelvolière hin tatsächlich die Lautsprecher auf den Lovemobiles ausschalteten, als sie die Volière passierten. Kehl ist von diesem Verhalten beeindruckt und berührt.

«Es war irrsinnig», sagte sie. «Sie haben sogar Happy Birthday» gesungen. Diese Rücksichtnahme habe verhindert, dass das eingemauerte Weibchen Panik bekam.

 

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